Was bisher geschah
Auf nach Thailand
Was bisher geschah
Das Land unserer Urlaubsträume und kulinarischen Begierden wird in den nächsten drei Jahren nicht mehr unser Reiseziel, sondern unsere Heimat sein. Dies stand fest, seitdem Amelia, seit vielen Jahren meine Lebens- und Reisegefährtin, im Februar die Zusage von der Schweizerdeutschen Schule Bangkok bekam.
Damals wohnten wir noch in Miskolc, dem Detroit Osteuropas, eine ungarische Industriestadt mit eher rauem Charme, aber einem tollen Nationalpark. Covid19 trieb weltweit sein Unwesen und die halbe Welt hatte den Shutdown, wenn nicht gar den Lockdown ausgerufen.Damals stand noch nicht einmal fest, wie und ob wir, unser Kram und unsere Autos nach Deutschland kommen konnten, geschweige denn nach Thailand.
Doch alles wendete sich für uns schließlich zum Guten. Der Umzug nach Deutschland klappte dank der Öffnung der Grenzen innerhalb der EU reibungslos. Und schließlich bekamen wir auch die Visa und zwei Plätze auf einem Repatriierungsflug nach Bangkok. Alles dank der uneigennützigen Hilfe von Freunden und der Unterstützung der Schule. Höchstleistungen beim Überwinden bürokratischer Hürden waren außerdem vonnöten.
No pain, no gain - Anreise mit Hindernissen - Mit allen Hindernissen
Am 10. August ging es endlich los. Erst dreieinhalb Stunden mit dem Mietwagen nach Frankfurt, dann noch 6 Stunden Zeit bis zum Abflug um 21 Uhr. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und so weiter. Aber so einfach wollte man es uns dann doch nicht machen. Als wir gegen 17 Uhr zum Check In kamen, stand dort die mit Abstand längste Schlange, die ich je gesehen hatte. Egal, Augen zu und durch. Aufatmen am Schalter. Alle unsere Papiere, Visa, Covid-Tests, Fit-to-fly-Bescheinigungen und pipapo waren in Ordnung. Unser Gepäck stimmte aufs Gramm. 60,0 Kilogramm. Die sollten für die erste Zeit, so ungefähr ein Jahr, reichen. Von Ungarn nach Deutschland hatten wir fünf Wochen vorher einen Riesentransporter gebraucht. Aber was braucht man wirklich?
Immerhin hatte ich es geschafft, die 8 Kilogramm schwere Espressomaschine mitzunehmen. Man muss im Leben auch mal Prioritäten setzen.
Uff. Bordkarten in der Hand. Endlich am Gate. Jetzt konnte ja eigentlich nichts mehr passieren. Eigentlich. Denn wegen Problemen beim Tanken, so Thai Airways, verzögerte sich der Abflug erst um 30, dann um 45 Minuten und schließlich um über eine Stunde.
Es ging los! Wir saßen im Flieger. Zusammen mit knapp 200 Thais und einer kleinen Gruppe an Europäern sollte die Maschine gleich Richtung Bangkok abheben. Der Kapitän machte die Begrüßungsdurchsage. Alles wie immer. Bis er uns schließlich mitteilte, dass wir wegen des Nachtflugverbots nicht starten dürften. Man sei in Verhandlungen und es würde sich noch etwas verzögern.
Aus etwas wurden acht Stunden auf dem Rollfeld, bis wir gegen 6 Uhr den elfstündigen Flug antreten durften. Übrigens. Seit Betreten des Flughafens alles mit Mund-Nase-Schutz. Es darf geraten werden, wer die Maske auf halb 8 oder mit heraushängender Nase trug. Kleiner Tipp: Die Thais waren es nicht.
Bangkok. Endlich.
21 Uhr Ortszeit. Nach einer 19-stündigen Odysee endlich in Bangkok. Auf einem Flughafen, der zur Zeit wie aus Stephen Kings "Langoliers" anmutet. Beeindruckend ist die perfekte Organisation, mit denen die thailändischen Offiziellen die Lage managen. Mindestens genauso beeindruckend ist jedoch auch die Disziplin der thailändischen Rückkehrer, die mit fröhlicher Gelassenheit die eh unvermeidbare Situation annehmen. Wieder sind es einige Europäer, die schimpfend und cholerisch ihren Unmut an den Krankenschwestern und den Polizisten auslassen. Fremdscham pur paart sich mit dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
In Rekordzeit passieren wir Kontrollen und Gepäckausgabe, um schließlich im klimatisierten Van Richtung Quarantänehotel zu fahren.
Acht Stunden Rollfeld?? Da hätte ich nicht in Deiner Nähe sitzen wollen..und alles ohne Sprit..
AntwortenLöschenund überhaupt : Glückwunsch für Deine Demut
Mein Haus, mein Blog...
AntwortenLöschenViel Spaß euch beiden...
Super geschrieben. Ich freue mich schon auf mehr
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